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Die Rose - Königin der Blumen

Rose - Königin der Blumen

Rose - Königin der Blumen

Dornröschen, Schneeweißchen und Rosenrot ... wer kennt sie nicht, die bekannten Märchen der Gebrüder Grimm. Als Muse und Inspiritationsquelle für Dichter gilt die Rose seit der Antike. Die Dichterin Sappho nennt die Rose erstmals "Königin der Blumen". 

 

Im alten Persien gab es bereits eine Jahrhunderte alte Tradition, Rosen in besonderen Rosengärten - den sogenannten "gulistane" - zu kultivieren, die durch Sufimeister Saadi von Schiras mit seinem Buch "Gulistan - Der Rosengarten" und durch den "Diwan" des Dichter Hafis Eingang in die Weltliteratur fanden.

 

Im Mittelalter kannte man die Rose in Europa zuerst nur als Heilpflanze, die in den Kräutergärten der Klöster angebaut wurde. Bei Hildegard von Bingen beispielsweise finden sich einige Rezepte mit der Rose als heilende Zutat.

 

Erst im Barock und Rokoko begann der Siegeszug der Rose als Sinnbild für Liebe und Schönheit; die Rose etablierte sich im täglichen Leben als "Königin der Blumen", die nun auch in gepflegten Stadtparks und sogar in Bauerngärten nur der Schönheit und des Ansehens halber gezogen wird. Die Rose sozusagen als heilendes Labsal für die Augen und Sinnbild für eine bessere, höhere Welt, wobei mit der Rose auch der Schmerz stets verbunden bleibt, deshalb das geflügelte Wort "Keine Rose ohne Dornen".

 

Heutzutage ist die Rose nicht mehr wegzudenken aus dem täglichen Leben, werfen wir nur einen Blick in Blumengeschäfte, private und öffentliche Gärten, der Valentinstag ohne Rose - undenkbar! 

Die Rosensorten und Rosenarten werden gärtnerisch unterschieden in Wildrosen und Kulturrosen. Die Pflege und Sammlung der Rose als Pflanzengattung haben sogenannte Rosarien übernommen, die bedeutendsten sind das Europa - Rosarium in Sangerhausen mit der weltgrößten Rosensammlung (über 8000 Einzelexemplare), das Deutsche Rosarium in Dortmund und Europas Rosengarten in Zweibrücken.

 

Ein Loblied auf die Rose kann nicht schöner, lebensbejahender und tiefgründiger sein als das folgende des persischen Dichters Hafis

 

Schön sind die Rosen fürwahr
Nichts schöner ist.
Schön! wenn dir bei der Hand
Der Becher ist.
Auf und trinke den Wein
Im Rosenbeet,
Weil die Dauer der Ros'
So flüchtig ist.
Itzt sind die Tage der Lust,
Genieß, genieß!
Weil in Muscheln nicht stets
Die Perle ist.
Welch ein seltener Pfad!
Der Liebe Pfad,
Wo der Führende selbst
Verirret ist.
Willst Du leben mit uns,
Wasch aus dein Buch,
Weil, was Liebe dich lehrt,
Im Buch nicht ist.

 

31. August 2009, Bergschreiber Sigmund Haider